Leben gegen den Trend

Sonnenblumen

Gott ist die Sonne, die uns Licht und Leben gibt; schützend steht er vor uns.                                                                             (aus Ps 84)

 

Liebe Leserinnen und Leser unserer Internetseite,

kennen Sie das Geheimnis der Sonnenblume? Und wussten Sie schon, dass dieses Geheimnis auch das unsere ist? Ein Geheimnis, das uns immer wieder hilft, das uns begleitet durch alle Jahreszeiten, durch alle Zeiten unseres Lebens. Was es nun mit der Sonnenblume und uns auf sich hat, erzählt uns folgende Geschichte:

Im Garten blühten seit einigen Tagen fünf Sonnenblumen. „Jede Sonnenblume hat ein Geheimnis”, sagte die Mutter geheimnisvoll zu Lea. „Ich bin gespannt, ob du es entdeckst.”

Oft stand Lea nun im Garten und schaute die Sonnenblumen an. Sie berührte ihre Blätter ganz sanft und stellte fest, dass sie ganz rau waren. Voller Eifer rannte sie zu ihrer Mutter und fragte: „Ist das Geheimnis der Sonnenblume die raue Oberfläche der Blätter?“ „Nein”, sagte die Mutter, „das ist nicht ihr Geheimnis.”

Später holte sie sich einen alten Stuhl, stellte ihn genau unter eine Sonnenblume, kletterte darauf und schaute ganz genau in den Blütenkelch. Dabei entdeckte sie, dass die Sonnenblume aus vielen kleinen Blüten besteht. „Das ist’s, ich habe das Rätsel gelöst”, dachte sie und rannte schnell zu ihrer Mutter. „Mama, ich hab das Geheimnis der Sonnenblume entdeckt!” Aber wieder schüttelte die Mutter den Kopf.

Am nächsten Tag nach der Schule konnte Lea es gar nicht erwarten nach Hause zu kommen. „Ich muss es heute rauskriegen, das Geheimnis”, sagte sie sich. Dass es regnete und sie ganz nass wurde, merkte sie gar nicht. Dann stand sie vor der Sonnenblume. Die anderen Blumen rings umher hatten alle ihre Blüten geschlossen, um sich vor dem Regen zu schützen. Lea schaute lange in die Blüte einer Sonnenblume und erkannte das Geheimnis: Ihre Blüte war weit geöffnet und streckte sich der Sonne entgegen, die hinter den Wolken verborgen war.

Die Sonnenblume strahlte Lea an als wollte sie sagen: Lass dich vom Regen nicht verdrießen. Auch bei Regen scheint die Sonne, nur siehst du sie nicht. Und auf einmal wurde Lea ganz fröhlich. „Ich hab’s”, rief sie voller Freude und stürmte zu ihrer Mutter. „Mama, die Sonnenblume bleibt immer offen, auch bei Regen. Sie strahlt jeden an, der sie anschaut, den Fröhlichen und den Traurigen. Das ist so, als wollte sie sagen: Vergiss nicht, es scheint dennoch die Sonne.” „Ja”, sagte ihre Mutter, „jetzt weißt du das Geheimnis der Sonnenblume und unser Geheimnis.”

„Wieso unser Geheimnis?”, fragte Lea erstaunt. „Was du eben mit der Sonnenblume erlebt hast, erleben wir Menschen jeden Tag mit Gott. Gott schaut uns an und hat uns lieb und ist immer für uns da. Am meisten dann, wenn wir traurig und verzagt sind. Die Sonnenblume erinnert uns daran, dass Gott uns Freude geben und es warm und hell in unserem Leben machen will.“

Dieses Wissen um Gottes Liebe möge unser Leben mit Licht und Freude erfüllen, immer dann, wenn wir sie am nötigsten haben.

Es grüßt Sie herzlich Ihre                                              

Margret Häßler

 

(nach einer Geschichte von Trutz Hardo)

Foto: Margret Häßler

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