Leben gegen den Trend

Geschichte

Berneuchen – ein Rittergut in der Neumark – knapp 100 km nordöstlich von Berlin – (heutiges Polen) wurde zu einem Ort, an dem Christen sich diesen Fragen stellten.

Geschichte des Berneuchener Dienstes

Die zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wurden zu Aufbruchsjahren in Kirche und Gesellschaft. Die Jugend in unserem Volk suchte nach dem 1. Weltkrieg in großer Intensität nach neuen Wegen.
Menschen waren bewegt von der Frage: „Wie muß eine Kirche aussehen, wie muß sie in all ihren Lebensäußerungen, in ihren Gottesdiensten, in ihrer Verkündigung, auch in ihrer Verfassung beschaffen sein, um von dieser Jugend als echt und würdig erfahren zu werden?“

Berneuchener Konferenzen

Die Berneuchener Konferenzen fanden jährlich statt. Zu den Verantwortlichen gehörten: Karl Bernhard Ritter, Wilhelm Stählin, Walter Stökl (Wien), Wilhelm Thomas, Oskar Planck, Anna Paulsen, ab 1925 Paul Tillich.
Alle waren Leiterinnen und Leiter von Jugendgruppen und Jugendbünden. Sie kamen aus verschiedenen religiösen Traditionen und hatten verschiedene, auch gegensätzliche  politische Anschauungen.
Sie alle waren verbunden in der gemeinsamen Verantwortung für die Erneuerung der Kirche. Sie verstanden Kirche schon damals nicht vordergründig als Institution, sondern als das Vermächtnis Jesu Christi, als lebendige Christenheit.
Vier Grundlinien lassen sich in ihren Bemühungen aufzeigen:

  1. Die Überzeugung, dass die Erneuerung beim einzelnen Menschen beginnt – die Wiederentdeckung der christlichen Meditation
  2. Die Hinwendung zum Gottesdienst und gemeinsamen Gebet –
    dabei die Wiederentdeckung der Liturgien der frühen Kirche
  3. Die Erkenntnis, dass die Frömmigkeit den ganzen Menschen umschließt –
    und nicht nur seinen Kopf und Intellekt
  4. Ein Kirchenverständnis aus ökumenischer Verantwortung –
    obwohl diese damals noch nicht so formuliert wurde.

Es wurden verschiedene Schriften veröffentlicht:
z.B. Gebetsordnungen für Früh- und Abendandachten
Das Berneuchener Buch
Das erste „Gebet der Tagzeiten“

»Berneuchener Kreis« um 1935

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